Christiane Steinhilper  -  Konstanz

Im Juni 2005 zeigte die junge Galerie des Hegau-Jugendwerks die Ausstellung „Bilder des Lichts“ der in Allensbach lebenden Künstlerin Christiane Steinhilper.

Wenn man sich mit Christiane Steinhilper unterhält, dann erfährt man wenig über sie als Person oder ihren Werdegang. Das ist nicht wichtig, sagt sie. Alles, was es zu berichten gibt, sagen die Bilder. Und ihre Bilder des Lichts verfolgen ein klares Konzept. Alle sind stark symmetrisch, beschränken sich in ihrer Farbigkeit und vermitteln mit einem hellen bis weißen Zentrum den Eindruck einer Lichtquelle. Ihre Bilder entstammen einer inneren, tiefen Quelle, die mit der Weisheit des Lichts verbunden ist. Sie sind Träger der uns innewohnenden Kraft, die sich durch Farben als langsam schwingendes Licht ausdrücken, so Christiane Steinhilper.

Im Grundsatz geht Christiane Steinhilper davon aus, dass es drei „Augen“ gibt, mit denen wir unsere Welt sehen und erkennen. Das erste Auge sieht die stoffliche, die physikalische Welt, das zweite Auge erkennt auf der intellektuellen Ebene die Welt der Symbole, der Konzepte und Ideen. Das dritte Auge ist das Auge der Kontemplation, welches uns die Welt der Seele und des Geistes offenbart. Hier geht es um Energien und Einsichten,  wie Ken Wilber 1990 in Sacred Mirrors schreibt. Alle „Augen“ haben ihre Entsprechung in der bildenden Kunst. Das erste Auge ist Leitbild der klassischen Kunst seit der Renaissance, in der es darum ging, die Natur so genau wie möglich abzubilden. Die Welt des 2. Auges, die Gedankenwelt der Konzepte und Werte, der Bedeutungen und Absichten ist Maxime der um 1900 beginnenden Moderne und bestimmt im wesentlichen bis heute das Kunstverständnis. Christiane Steinhilper will einen Schritt weiter gehen und versucht mit ihren Bildern eine Entsprechung für die dritte Ebene des Sehens und Wahrnehmens zu finden.

Die Bilder des Lichts beziehen sich also gewissermaßen auf das Auge des Metaphysischen und Transzendenten. Christiane Steinhilper schrieb in ihrer Einladung: „Die Bilder verbinden uns mit dem vollkommenen Wesen, das wir sein können und ermöglichen uns Wandlung und Erweiterung des Bewusstseins.“

 

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