Christoph Gonzales Gomez - Überlingen
Fotografien zwischen Magie und Philosophie
Christoph
Gonzales Gomez zeigte Arbeiten mit tiefgründiger Aura
Im
Sommer 2009 fand in der jungen Galerie die Vernissage der
Ausstellung NOMOS des in Überlingen lebenden Foto-Künstlers Christoph Gonzales
Gomez statt. Seine in dieser Ausstellung gezeigten quadratischen Fotografien
waren Teil seines NOMOS-Zykluses und durchweg als Dyptichen präsentiert. Sie
bestachen durch ihre tiefe Wirkung auf den Betrachter genauso wie durch ihre
hohe technische Qualität.
„Ich
werde ganz ruhig, wenn ich diese Bilder betrachte“. So oder so ähnlich beschrieben Ausstellungsbesucher die fast meditative Wirkung der Fotos auf ihre
Psyche. Offenbar hatte diese Wirkung etwas mit der stark reduzierten Form der
Bilder zu tun. Das Quadrat ist richtungslos und offen. Die Themen sind reduziert
auf Grundsätzliches ohne jede Ortsgebundenheit. In seinem NOMOS-Zyklus (Nomade
oder Weideland leitet sich vom Wort NOMOS ab) versucht Christoph Gonzales Gomez
eine Welt zu fassen, die vor allem metaphysisch denn greifbar erscheint. Zum
einen sieht er die Welt, wie sie war und ist, ohne dass menschliche Intelligenz
eingegriffen hat, dann die Welt, die durch menschliches Tun verändert und
gestaltet ist und schließlich die Welt, in der Menschen selbst vorkommen und
handeln. Überall ist das Fragen erkennbar nach dem, was wir aus der Natur mit
den Lösungswegen unserer Kulturen machen. Dass seine Motive immer als Dyptichon
mit zwei ähnlichen Ansichten präsentiert sind, hat für ihn etwas mit
Offenheit und Entscheidungsfreiheit, aber auch mit Verbindung, Bewegung, Fluss
und Zeitablauf zu tun. Diese zwei Bilder des Motivs sind gewissermaßen die kürzest
mögliche Form eines Filmes.
So wie seine Bilder ist auch Christoph Gonzales Gomez ein eher leiser Mensch. Er möchte, dass Menschen, die über ihr Leben nachdenken, seine Bilder sehen. Aus diesem Grund zeigte er, wie er sagt, seine Arbeiten sehr gerne im Hegau-Jugendwerk. Dies ist für ihn so ein Ort, an dem Menschen am Scheideweg stehen, über ihr Leben nachdenken, über das, was war, was sein wird und auch, wie sie dazu stehen. Es geht ihm darum, dass Menschen ihre eigene Wahrheit finden und dabei mehr den Energien nachspüren. Dies aber ist für alle gut, nicht nur für die Menschen in der neurologischen Rehabilitation.
Jörg Rinninsland
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