Madeleine Felber  -  Diessenhofen

 

     
                                                            emef_2006_1  © ProLitteris, Zürich 2014

 

 

 „ Ich werde malen, bis die Farben gehört werden.“

 In der Zeit vom 15. September bis zum 21. November 2014 zeigt die junge Galerie Werke der Malerin Madeleine Felber aus Diessenhofen. Ihr Arbeiten thematisiert seit vielen Jahren das weite Feld der Transformation. Aus Buchstaben, Wörtern und Texten werden Farben und Strukturen und aus diesen werden Töne und Klänge, wie auch in der Zusammenarbeit mit dem Informatiker Robert Alder.

Die Bilder können einerseits als ästhetische Farbkompositionen erlebt werden oder aber als Text im eigentlichen Sinne des Wortes gelesen werden. „Synästhesie“ ist ein wichtiges Schlüsselwort. Das griechische Wort „syn“ bedeutet zusammen und „Aisthesis“ ist die Empfindung. Synästhesie“ ist die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung. Ungefähr 10 % aller Menschen erleben Wahrnehmungen derart verknüpft. Bei Synästheten löst ein Sinnesreiz einer Sinnesmodalität eine zusätzliche „Wahrnehmung“ in mindestens einer anderen Sinnesmodalität aus. Das bedeutet, dass beispielsweise Töne (einem) über die Haut „streichen“ und als Tast- oder Farbempfindungen wahrgenommen werden, Geschmacksempfindungen als geometrische Formen erlebt werden oder Klänge eine Geschmacksempfindung auslösen. Einige Synästheten nehmen Buchstaben oder Zahlen farbig wahr und bei anderen reicht die gedankliche Visualisierung einer Zahl aus, um eine Farbgebung auszulösen.
Madeleine Felber hat 1987 ein eigenes Farbalphabet, den emef-farbcode entwickelt, wobei sie jedem Sprachlaut einen Farbton zuordnet. Damit übersetzt sie Wörter, Gedichte und Texte in konstruktive Bildkompositionen (Farbanordnungen). Diese werden zum Teil am PC zu „Klangbildern“ transformiert. Vielfältig spielt sie mit viel Kreativität auf der Klaviatur eines erweiterten Gestaltungsraumes zwischen Schrift und Bild einerseits und dem, was dies eben auch ist, nämlich Farbe, Rhythmus und Klang.

Die Ausstellung, die nicht nur im Vorbeigehen zu würdigen ist, lädt ein zum Verweilen, zum Entziffern und Entdecken. Versuchen Sie den Schritt in den Raum einer erweiterten Art des Wahrnehmens und Gestaltens.

 

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