Die Bewohner von St. Lioba  -  Singen

Mal-Raum Träume

Die Bewohner von St. Lioba präsentieren ihre Werke

Im April 2009 zeigte  die junge Galerie die Ausstellung „MalRaumTräume“, in der die Arbeiten der Bewohner des Caritas-Wohnheimes St. Lioba in Singen präsentiert wurden. Die Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen der behinderten Menschen waren unter der Anleitung der Engener Kunsttherapeutin und -pädagogin Ursula Amer seit dem November 2003 entstanden. Die Künstler sind zwischen 30 und 65 Jahre alt. In regelmäßigen Abständen treffen sie sich, um unter Anleitung im geschützten Rahmen ihren eigenen nonverbalen Ausdruck zu erproben und weiter zu entwickeln.  

 Das gemeinsame Malen dient nach Aussage von Ursula Amer dazu, den Bewohnern durch den wiederholten Einsatz gleicher Techniken, die erst in größeren Zeiträumen wechseln, ein vertrautes Gefühl zu vermitteln. Auf diesem können sie sich ausruhen und so auch Vertrauen zu ihren Fähigkeiten zum künstlerischen Ausdruck aufbauen. Basierend auf Ruhe und Vertrauen erschaffen die Bewohner oft erstaunliche Werke, bei denen sie immer wieder über sich hinauswachsen.

Gerade bei Menschen, die ihre Sprache als Mittel des Ausdrucks nicht so stark zur Verfügung haben, entstehen nach Amer ausdrucksstarke Bilder. Inhalte, Gefühle und Gedanken werden verarbeitet, die den behinderten Menschen mancher nicht zugetraut hätte. Man spürt in diesem Prozess, dass das Gehirn nichts Geradliniges produziert. Es kann schwach sein in seinen Reflektionsmöglichkeiten, in der intellektuellen Vernetzung und ohnehin in den motorischen Steuerungsabläufen. Aber es kann gleichzeitig tiefgehende Empfindungswelten in sich aufbewahren. Dies sind Reflektionen, Wünsche, Träume und Wissen über die persönlichen Fähigkeiten. Ursula Amer beobachtet immer wieder, dass diese Inhalte beim künstlerischen Arbeiten oft sprunghaft zu Tage kommen, was den behinderten Künstler selbst oft besonders freut, da er sich in seinem Werk spiegelt und andere darauf reagieren können.

 

 

 

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